Kein Maßstab – leider!

Nach dem letztjährigen Abstieg aus der Kreisliga, dem zweimaligen Trainerwechsel und den damit verbundenen Turbulenzen ist bei den Herrenhandballern des HV Erftstadt in den letzten Wochen etwas Ruhe eingekehrt. Trotzdem war natürlich die Vorbereitung auf die neue Saison alles andere als optimal. Allerdings hat das einzige Testspiel anlässlich der Saisoneröffnungsfeierlichkeite​n gezeigt, dass die Mannschaft willens ist, die Vorgaben des neuen Trainers Henning Kotschmar umzusetzen, und diese auch fruchten.Am vergangenen Samstag stand dann das erste Saisonspiel in der 1. Kreisklasse auf dem Programm – auswärts bei der Zweitvertretung der HSG Geislar-Oberkassel. Auf dem Papier sollte dies eine lösbare Aufgabe sein, sind die Bonner in der letzten Saison nur knapp dem Abstieg entronnen. Trotzdem sollte dieses Spiel für die Mannschaft um Kapitän Rene Braun eine erste Standortbestimmung werden. Um es vorweg zu nehmen – sie wurde es nicht. Der HVE war zu überlegen und gewann die Begegnung mit 15:36 (Halbzeit 5:18).

Die Erftstädter begannen die Partie sichtlich nervös. Grundsätzlich wurden die Vorgaben gut umgesetzt, allerdings fehlte die letzte Entschlossenheit und Konsequenz. So stand nach 7 Minuten zwar ein durchaus erfreulicher Zwischenstand von 2:5 auf der Anzeigetafel. Allerdings hatten die Gäste bereits 3 Großchancen liegengelassen. In der Defensive wurde zu passiv agiert, wodurch die Gäste bereits in diesen ersten Minuten 3 7-Meter-Strafwürfe zugesprochen bekamen, von denen sich Rene Braun allerdings 2 angeln konnte. Erst mit der sicheren Führung im Rücken wurden die Aktionen klarer und beherzter, so dass sich nun ein überdeutlicher Unterschied im Leistungsvermögen der beiden Mannschaften auftat. Bis zur Halbzeit ließen die Männer des HVE nur noch 3 weitere Gegentreffer zu, erzielten aber 13, obwohl auch noch reichlich gute Chancen ausgelassen wurden. Selbst mit dem Halbzeitstand von 5:18 waren die Gastgeber noch gut bedient.

Entsprechend zufrieden schauten die Gesichter in der Kabine des HVE drein, als Trainer Henning Kotschmar zur Halbzeitansprache bat. Eine schwierige Aufgabe, da natürlich die Spannung bereits gewichen war und nur noch die Höhe des Sieges zu klären war.

Trotzdem schafften es die Gäste, gut in die 2. Halbzeit zu starten. Sie bauten ihren Vorsprung recht schnell auf 5:21 aus, ehe dann der Schlendrian Einzug hielt und man dadurch dem schwachen Gegner zu viele Freiräume und 10 Treffer gestattete. Auch im Angriff wurde weiterhin sehr großzügig mit den eigenen Chancen umgegangen. Außerdem schien sich nun jeder in die Torschützenlisten eintragen zu wollen, weshalb die spielerische Vorgabe nicht mehr eingehalten wurde. So verpasste man es, auch die 40-Tore-Marke zu übertreffen, recht deutlich.

Insgesamt ein deutlicher Sieg gegen eine allerdings sehr, sehr schwache Bonner Mannschaft. Leider gibt diese Partie keinen Aufschluss über den Leistungstand des HVE in der 1. Kreisklasse. Allerdings gibt es auch deutlich schlechtere Saisonstarts als einen Auswärtssieg mit 21 Tore Unterschied …

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