Dritte Niederlage in Folge für die 1.Herren

TSV Bonn rrh. III – HV Erftstadt 29:24 (20:10)

Am Sonntag ging es für die 1. Herren nach Beuel zum TSV Bonn rrh. III. Erneut geisterte das Thema Harz in den Köpfen vieler Spieler rum. Die Diskussion über den Sinn oder Unsinn, was die Nutzung von Haftmitteln in den unteren Ligen betrifft, stellte sich an dieser Stelle aber nicht, der HVE musste mit dem klebrigen Spielgerät vorlieb nehmen.

Zu Beginn des Spiels merkte man, das die Erftstädter mit einer großen Portion Nervosität in das Spiel gingen, und so dauerte es bis zur 4. Minute, bis man sich endlich in die Torschützenliste eintragen konnte. Der wie so häufig guten Torhüter- und Abwehrleistung war es zu verdanken, dass es zu diesem Zeitpunkt nur 0:3 aus Erftstädter Sicht stand. Bis zur 14. Minute blieb die Mannschaft in Schlagdistanz zum Gegner, dann aber folgte eine 0:5-Torserien der Heimmannschaft zum 12:4 (17.). In dieser Phase produzierte der HVE offensiv viel zu viele technische Fehler, bestrafte sich aber dafür oft gleich doppelt durch hängende Köpfe und fehlendes Rückzugsverhalten. So konnte Bonn einige komplett freie Gegenstöße laufen und die Partie an sich reißen.
Diesen schon deutlichen Vorsprung baute Bonn dann sukzessive über 14:5 (20.) und 19:7 aus, Fans der Gäste schwante Übles. Mit der zweiten Auszeit noch vor der Halbzeit appellierte das Trainerteam an die Courage des Teams, die bitter nötig war, wenn man sich nicht eine handfeste Packung fangen wollte. Mit einem kleinen 3:1-Lauf betrieb der HVE erste Schadensbegrenzung, sodass es mit einem 20:10 für die Heimmannschaft in die Kabine ging.
Man konnte hier eigentlich schon von einer Vorentscheidung sprechen. Allerdings drangen die mahnenden Worte vom Coach in der Halbzeit doch zu den Spielern durch, und nach dem Wechsel schien es so, als wenn das Team wie ausgewechselt zurück aufs Feld käme. Auch wenn es nach wie vor viele technische Fehler gab, konnte die Mannschaft doch mehr und mehr ihr Potenzial – vor allem in kämpferischer Hinsicht – zeigen. Über eine geschlossene Abwehr und eine sehr starke Torwartleistung kämpften sich die Erftstädter langsam aber stetig ins Spiel zurück. Beim 21:15 in der 39. Minute keimte kurz sogar ein bisschen Hoffnung auf der Bank auf. Die Bonner waren durchaus beeindruckt und brachten zwischenzeitlich ihre erste Sieben zurück auf das Feld, die sich sicherlich schon auf einen ruhigen Nachmittag auf der Bank eingestellt hatte. Die Bonner schafften es im Anschluss, ihren Vorsprung recht clever zu verwalten, näher kam der HVE bis zur Schlussminute nicht mehr an die Gastgeber heran. Zwischenzeitlich wuchs der Abstand wieder bis auf 9 Tore, aber mit viel Engagement erspielte sich der HVE noch einem 1:5-Lauf und damit ein sehr respektables Ergebnis in den letzten Spielminuten. So kam am Ende ein 29:24 zustande, dass sich aus zwei absolut unterschiedlichen Halbzeiten zusammensetzte. Nach der ersten Halbzeit wäre eine Klatsche und 40 Gegentore wahrscheinlich erwartbar gewesen, stattdessen gewann der HVE die 2. Halbzeit mit 14:9 und kassierte insgesamt nicht einmal 30 Tore.
Das Resümee: Eine erste Halbzeit zum Vergessen und eine zweite Halbzeit die man klar gewinnt. Das lässt darauf hoffen, dass das Team sich in den nächsten Spielen hoffentlich einmal über 60 Minuten von Ihrer besten Seite zeigt. Die nächste Chance bietet sich dazu am kommenden Wochenende gegen Kall.