HVE Herren I – TuS Niederpleis II 25:31 (14:16)

Die Herren des HVE verlieren am dritten Spieltag der jungen Saison zuhause gegen Niederpleis und befinden sich nun mit 2:4 Punkten in der unteren Tabellenhälfte wieder. Der HVE konnte dabei leider nicht an das starke erste Heimspiel vor zwei Wochen anknüpfen, sondern präsentierte sich nicht wach und gallig genug. Die Gäste konnten sich so mit einer ordentlichen und abgeklärten Partie verdient beide Punkte sichern.

Der dritte Spieltag sollte für den HVE eine Richtungsweisung darstellen: Nach einem sehr überzeugenden Auftaktsieg folgte in der Vorwoche eine ernüchternde Niederlage. Unter der Woche fehlten diverse Spieler mit Krankheit und Verletzung, zum Spiel waren aber fast alle Spieler wieder verfügbar. Entsprechend war nun die Frage zu beantworten, welches Gesicht der HVE in den nächsten Partien zeigen kann und ob der Blick eher nach oben oder nach unten geht. Ebenso wie der HVE waren auch die Niederpleiser als Wundertüte zu betrachten, denn die Mannschaft hatte nicht mehr viel mit dem Kader der vergangenen Saison zu tun, und so war vor dem Spiel keine Einschätzung zu Spielstärke und -anlage möglich.

Den ersten Treffer des Spiels markierte der HVE, mit einem Doppelschlag eroberten sich jedoch sofort die Gäste die Führung. Die Partie blieb danach bei relativ geringer Intensität auf Augenhöhe (5:5 nach gut 7 Minuten). In dieser Phase ließ es sich noch nicht erahnen, doch obwohl der HVE noch diverse Male auf ein Tor herankommen sollte, gelang zu diesem Zeitpunkt der letzte Ausgleich.

Von 5:5 setzte sich Niederpleis mit einem kurzen Lauf auf 5:8 ab. Erftstadt war in dieser Phase wie in der gesamten ersten Halbzeit einfach nicht wach genug. Die Gäste spielten wenige, aber sehr konsequente und geduldig ausgespielte Offensivkonzepte und kamen damit immer wieder zum Erfolg. Oftmals wurde der erste und der zweite Ansatz gut verteidigt, nur damit spät eine Unachtsamkeit doch noch zu einer guten Wurfchance führte. Offensiv fehlte das Tempo, die zweite Welle war nicht existent und offensiv fehlte wie in der Vorwoche bereits aus dem Rückraum völlig die Tiefe in den Aktionen. Der HVE musste entsprechend deutlich härter für seine Tore ackern und konnten sich nur dank einer sehr starken Torwartleistung immer wieder herankämpfen. Mit dem Schlusspfiff der Halbzeit konnten wir per Siebenmeter noch auf 14:16 verkürzen.

Verloren war damit zur Halbzeit absolut nichts. Der Abstand war knapp, und es gab genug Ansatzpunkte, die die Gastgeber in der zweiten Halbzeit verbessern konnten, um das Spiel in die Hand zu nehmen. Der Coach versuchte in der Halbzeitansprache entsprechend, die Mannschaft wachzurütteln und vorzubereiten. Mehr Konsequenz in der Abwehr, mehr Tempo nach vorne und klarere Aktionen aus dem Rückraum waren das Ziel. Leider wurden all diese Dinge auch in der zweiten Halbzeit schmerzlich vermisst. Das Spiel lief genau so weiter wie in der ersten Halbzeit, hinten ging eine Unaufmerksamkeit in die nächste über, offensiv wurde der Spielfluss sogar noch zäher und zu zentriert in die Mitte – die Außen fanden im Positionsspiel praktisch nicht mehr statt.
Und so plätscherte auch der Stand auf der Anzeigetafel weiter wie bisher vor sich hin: Niederpleis konnte sich nie weiter als 3 Tore absetzen (15:18), der HVE kam aber auch immer nur auf ein Tor heran (u.a. 17:18, 19:20, 23:24). Es war wie verhext, der HVE hatte über die letzten 30 Minuten locker 10 Ballbesitze mit der Möglichkeit, auszugleichen, aber von weggeschleuderten Gegenstoßpässen über festgefahrene Einzelaktionen bis hin zu Standhandball im Positionsspiel ging jeder dieser Versuche in Leere. Dem HVE gelang es über die gesamte Partie einfach nicht, in irgendeiner Phase einen Lauf hinzulegen oder (offensiv oder defensiv) den Schalter umzulegen. So fühlte es sich an, als hätte die Partie auch noch 120 Minuten gehen können ohne Ausgleich. Und so spielten die Gäste die äußerst fair geführte Partie letztendlich sicher herunter, kurz vor Schluss musste der HVE dann noch noch nach schnellen Abschlüssen einen kleinen Lauf hinnehmen, und so endete die Partie letztendlich mit 26:31.

Eine ärgerliche Niederlage, die mit bereits gegen Troisdorf gezeigten Leistungen sicherlich vermeidbar gewesen wäre. Der HVE reist nun mit 2:4 Punkten zur äußerst schweren Auswärtspartie beim TSV Bonn.