SV Merl – HVE Herren 1 29:26 (15:14)
Voller Kader, leere Hände – HVE Herren verlieren in Merl
Eine ärgerliche Niederlage hinnehmen mussten die Herren 1 des HVE am vergangen Wochenende gegen den Tabellennachbarn aus Merl. In einer zerfahrenen Partie liefen die Gäste die gesamte Zeit einem Rückstand hinterher, glichen schlussendlich doch aus, nur um die Partie am Ende zu verlieren.
Mit einem vollen Kader und nach dem Achtungserfolg gegen Bad Münstereifel mit durchaus breiter Brust fuhr der HVE nach Merl. Mit einem Sieg bestand die Möglichkeit, sich von den Gastgebern in der Tabelle 6 Punkte abzusetzen, was etwas mehr Luft zu den Abstiegsrängen bedeutet hätte.
Doch der HVE erwischte gleich einen Kaltstart und lag nach gut zwei Minuten 3:0 zurück. Die Abwehr befand sich noch im Schlafmodus, während Merl hellwach und mit überraschend viel Tempo die ersten Schläge setzte. Der HVE konnte zwar bei 4:4 noch einmal schnell ausgleichen, doch auch danach wirkten die Gastgeber immer einen Tick wacher und galliger als der HVE. So kamen wir über 7:5 und 11:7 schnell wieder ins Hintertreffen. Die Mannschaft haderte zu oft mit sich selbst, kam hinten zu wenig in die Zweikämpfte, ließ jede Wettkampfhärte vermissen und gestaltete offensiv hauptsächlich über Einzelaktionen einen wenig imponierenden Angriff. Erst in den letzten Minuten der ersten Halbzeit besserte sich das Spiel ein wenig, sodass man trotz dieser sehr bescheidenen Halbzeit nur mit einem Tor Rückstand in die Pause ging.
Es war also noch alles möglich für den HVE, solange man sich endlich das eigene Normalniveau finden und an das Ende der ersten Halbzeit anknüpfen konnte.
Leider war davon in der zweiten Hälfte nur wenig zu sehen. Die Partie wurde durch ein auf beiden Seiten nicht nachvollziehbares Strafenfestival nur noch zerfahrener als ohnehin schon. Die sich dadurch ergebenden Chancen, wie eine 6 gegen 3 Überzahl, wurden aber nicht konsequent genutzt. Zu oft wurden 1 gegen 1 Situationen gesucht, wo dank Überzahl zwei völlig freie Nebenmänner nur bedient werden mussten, zu oft schliefen gleich mehrere Verteidiger, wenn eine Verzweiflungsaktion in Unterzahl die Gäste plötzlich zu freien Torwürfen führte.
Der HVE kämpfte und kämpfte zwar, und immer wieder führten Einzelaktionen zu Toren, doch am Ende muss man klar sagen: 12 Tore in einer Halbzeit, in der der Gegner 6 Zeitstrafen erhält, sind einfach zu wenig. So gelang zwar noch einmal der Ausgleich beim 26:26, danach war das Pulver aber verschossen und Merl entschied die Partie nach einem 3:0 Lauf mit 29:26 an diesem gebrauchten Tag für den HVE verdient für sich.